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Neue Anfänge? - Band 2

Produktinformationen "Neue Anfänge? - Band 2"

Neue Anfänge? – Band 2 (1965–1985)

Wie hat die evangelische Kirche im „lutherischen“ Norden Deutschlands nach 1945 – und besonders zwischen 1965 und 1985 – ihre Rolle in der NS-Zeit reflektiert, sich neu ausgerichtet und den Dialog mit dem Judentum gesucht? Band 2 der Reihe „Neue Anfänge?“ nimmt die prägenden Debatten, Konflikte und Aufbrüche dieser Jahre in den Blick und erzählt die Geschichte nordelbischer Landeskirchen im Spannungsfeld von Vergangenheit, gesellschaftlicher Veränderung und theologischer Erneuerung.

Historischer Hintergrund

Die Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft 1933 bis 1945 stellt den tiefsten Abgrund der Barbarei in der deutschen Geschichte dar. Die protestantische Kirche unterstützte in ihrer Mehrheit nicht nur die Nationalsozialisten, sie hat auch dem völkischen Antisemitismus den Weg bereitet. Gemessen an ihren eigenen Werten hat sie versagt.

Inhaltliche Schwerpunkte (1965–1985)

Der zweite Band der Untersuchung thematisiert die Wandlungen der 1960er- und 1970er-Jahre – d.h. die vergangenheitspolitischen Kontroversen, die zu einem neuen Blick auf den Nationalsozialismus führten, den Dialog mit dem Judentum sowie den langsamen Abschied vom Antikommunismus: Vom Streit um die Ostdenkschrift über die Auseinandersetzungen um die "Politisierung der Kirche" bis zu den Konflikten mit dem theologischen Nachwuchs.

  • Vergangenheitsbewältigung in Kirche und Gesellschaft: neue Deutungen, Schuldbekenntnisse, Lernprozesse.
  • Ostdenkschrift und ihre Folgewirkungen: innerkirchliche Kontroversen, kirchenpolitische Positionsbestimmungen.
  • Jüdisch-christlicher Dialog: theologische Korrekturen, Annäherungen und Impulse für die Gemeindepraxis.
  • Abschied vom Antikommunismus: Differenzierte Debatten in einer polarisierten Öffentlichkeit.
  • Politisierung der Kirche: Friedensethik, Menschenrechte, gesellschaftliche Bewegungen und die Frage nach kirchlicher Verantwortung.
  • Generationenwechsel und Konflikte mit dem theologischen Nachwuchs: Aufbrüche, Irritationen und Lernfelder.

Region und Forschungsrahmen: Nordelbien

Untersuchungsgebiet ist der "lutherische" Norden: die vier ehemaligen Landeskirchen Schleswig-Holsteins und Hamburgs – Nordelbien – mit all ihren Gemeinsamkeiten und Gegensätzen.

Die regionale Perspektive auf Schleswig-Holstein und Hamburg erlaubt es, Entwicklungslinien, Unterschiede und gemeinsame Lernwege innerhalb der nordelbischen Kirchen nachzuzeichnen. Damit entsteht ein konkretes Bild kirchlicher Erinnerungskultur und kirchenpolitischer Dynamiken im Norden Deutschlands.

Wissenschaftliche Ausstattung und Besonderheiten

Band 2 führt die Studie inhaltlich fort und macht Entwicklungen über zwei Jahrzehnte hinweg nachvollziehbar. Besonders hilfreich für Forschung, Lehre und interessierte Öffentlichkeit:

  • Umfassendes Personenregister: Kurzvorstellungen inkl. Fundstellen aus beiden Bänden – ideal für Recherche, Zitierfähigkeit und vertiefte Lektüre.
  • Querverweise zwischen den Bänden: Zusammenführung von Namen, Themen und Debattensträngen.
  • Sorgfältige, quellengesättigte Darstellung aus kirchenhistorischer und zeithistorischer Perspektive.

Für wen ist dieses Buch geeignet?

  • Historiker:innen, Theolog:innen und Studierende der Kirchengeschichte und Zeitgeschichte.
  • Lehrende in Schule, Hochschule und Erwachsenenbildung – besonders in Seminaren zu Erinnerungskultur, NS-Zeit und Kirchenpolitik.
  • Mitarbeitende in Gedenkstätten, Archiven, Museen und in der kirchlichen Bildungsarbeit.
  • Kirchengemeinderäte, Pastor:innen und Multiplikator:innen, die Debatten um Verantwortung, Schuld, Dialog und gesellschaftliche Verantwortung der Kirche fundiert aufarbeiten möchten.
  • Interessierte Leser:innen, die den Wandel in der evangelischen Kirche im Norden Deutschlands vertieft verstehen wollen.

Über den Autor

Der Autor, Dr. phil., Jg. 1964, studierte Geschichte, Politik-, Literatur- sowie Archivwissenschaft und ist Studienleiter für Erinnerungskultur und Gedenkstätten­arbeit der Evangelischen Akademie der Nordkirche. Er konzipierte die Wanderaus­stellung "Kirche, Christen, Juden in Nordelbien 1933-1945". Überdies erschienen von ihm u.a. die Studie "Der Ordnung verpflichtet" zur Polizeientwicklung von Weimar bis zur Bundesrepublik und die Biografie "Als im Kirchenamt ‘die Hölle los war’. Wolfgang Grell. Ein Pastorenleben zwischen Rotariern und RAF".

Weiterführende Informationen und Ausstellung

Infos zur Ausstellung: http://www.nordkirche-nach45.de/#1

Der Band steht in engem Sachbezug zu Initiativen der Evangelischen Akademie der Nordkirche zur Erinnerungskultur und Gedenkstättenarbeit und ist damit eine fundierte Grundlage für Bildungsprojekte, Ausstellungen und kirchliche Praxis.

Zur Reihe „Neue Anfänge?“

„Neue Anfänge?“ zeigt, wie sich die evangelische Kirche nach 1945 mit ihrer eigenen Verantwortung auseinandersetzte und welche theologischen, politischen und gesellschaftlichen Konsequenzen daraus erwuchsen. Band 2 knüpft an die Ergebnisse des ersten Bandes an und vertieft die Einordnung der Jahre 1965–1985. Gemeinsam bilden beide Bände eine verlässliche Grundlage, um Wandel, Kontinuitäten und Brüche kirchlicher Positionen über mehrere Jahrzehnte hinweg zu verstehen – unterstützt durch das gemeinsame Personenregister mit Kurzvorstellungen und Fundstellen.

Schlagworte

Evangelische Kirche, Nordelbien, Schleswig-Holstein, Hamburg, Nationalsozialismus und Kirche, Vergangenheitsbewältigung, Erinnerungskultur, Gedenkstättenarbeit, Ostdenkschrift, Politisierung der Kirche, Antikommunismus, jüdisch-christlicher Dialog, Evangelische Akademie der Nordkirche, Kirchengeschichte, Zeitgeschichte.

Autoren: Linck, Stephan
Erscheinungsjahr: 2016
Verlag: Lutherische Verlagsgesellschaft
ISBN: 978-3-87503-189-8
Seiten: 480 mit Schwarzweiß-Fotografien
Einband: Hardcover, Fadenheftung
Weiterführende Links zu "Neue Anfänge? - Band 2"

Kontakt des Herstellers

Lutherische Verlagsgesellschaft mbH
Gartenstr. 20
24103 Kiel
Deutschland
Telefon: 0431/55 77 9-206 oder -285
Fax: 0431/55 77 9-292
E-Mail: vertrieb@lutherische-verlag.de

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