Neue Anfänge? - Band 1
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Neue Anfänge? – Band 1: Kirche, Schuld und Aufarbeitung in Nordelbien 1945–1965
Die Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft 1933 bis 1945 stellt den tiefsten Abgrund der Barbarei in der deutschen Geschichte dar. Die protestantische Kirche unterstützte in ihrer Mehrheit nicht nur die Nationalsozialisten, sie hat auch dem völkischen Antisemitismus den Weg bereitet. Gemessen an ihren eigenen Werten hat sie versagt.
Die vorliegende Untersuchung stellt die Frage, wie die Kirche nach 1945 mit ihrer eigenen Schuld und Mittäterschaft umging. Wann und in welcher Form begann ein kritischer Diskurs über das eigene Handeln in der NS-Zeit? Wie begegnete die Kirche den Juden und dem anhaltenden Antisemitismus? Und was trug sie bei zu einem gesellschaftlichen Neuanfang, zu einer Demokratie, die Menschenrechten und Menschenwürde verpflichtet ist? Untersuchungsgebiet ist der "lutherische" Norden: die vier ehemaligen Landeskirchen Schleswig-Holsteins und Hamburgs – Nordelbien – mit all ihren Gemeinsamkeiten und Gegensätzen.
Warum dieses Buch?
„Neue Anfänge? – Band 1“ nimmt die entscheidenden Nachkriegsjahrzehnte 1945–1965 in den Blick und fragt nach Verantwortung, Selbstprüfung und Veränderung innerhalb der evangelisch-lutherischen Kirchen im Norden Deutschlands. Der Band beleuchtet, wie Schuld benannt – oder verschwiegen –, wie Antisemitismus erkannt – oder verharmlost – und wie christlich-jüdische Beziehungen neu gestaltet wurden. Er zeigt, wo Aufbruch gelang und wo alte Denkmuster fortwirkten. Damit leistet das Buch einen wichtigen Beitrag zur Kirchengeschichte, Erinnerungskultur und zur Frage, wie aus Vergangenheit verantwortliche Gegenwart wird.
Region und Zeitraum: Der „lutherische“ Norden im Fokus (Nordelbien, 1945–1965)
Im Mittelpunkt stehen die vier ehemaligen Landeskirchen Schleswig-Holsteins und Hamburgs. Band 1 zeichnet Entwicklungen in Gemeinden, Synoden und kirchenleitenden Gremien nach und vergleicht regionale Besonderheiten. Die Zeitspanne von 1945 bis 1965 markiert die Phase zwischen unmittelbarer Nachkriegsbewältigung, beginnender Aufarbeitung und den frühen Jahren eines demokratischen Neubeginns.
Leitfragen und Themenfelder
- Schuld und Mittäterschaft: Wie benannten kirchliche Akteure ihre Mitverantwortung an Verfolgung und Ausgrenzung?
- Kritischer Diskurs: Wann, wo und in welchen Formaten setzte die innerkirchliche Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit ein?
- Antisemitismus nach 1945: Welche Haltungen hielten an, welche wurden überwunden? Wie gestaltete sich das Verhältnis zum Judentum?
- Demokratischer Neuanfang: Welche Beiträge leistete die Kirche zur Festigung von Menschenwürde und Menschenrechten in Gesellschaft und Gemeinde?
- Kontinuitäten und Brüche: Welche Begriffe, Strukturen und Personen prägten die Jahre 1945–1965 – und wo zeigte sich wirkliche Neuorientierung?
Ansatz und Relevanz
Die Studie führt durch zentrale Debatten der Nachkriegszeit, nimmt kirchliche Stellungnahmen, Predigten, Synodenentscheidungen und öffentliche Diskussionen in den Blick und ordnet sie in den größeren Kontext von Erinnerungskultur und demokratischer Erneuerung ein. Sie macht deutlich, wie eng Kirchengeschichte, gesellschaftlicher Wandel und der christlich-jüdische Dialog miteinander verwoben sind. Damit bietet das Buch fundierte Orientierung für alle, die nach Wegen verantwortlicher Erinnerung und glaubwürdiger Erneuerung fragen.
Zum Einsatz in Kirche, Bildung und Gedenken
- Für Gemeindepraxis und Kirchenleitung: als Grundlage für Gesprächskreise, Erwachsenenbildung, Gedenk- und Bußtage.
- Für Schule, Universität und Gedenkstättenarbeit: zur Vertiefung historischer, politischer und theologischer Zusammenhänge.
- Für die persönliche Lektüre: als reflektierte und gut zugängliche Einführung in die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit der Kirche im Norden Deutschlands.
Über den Autor
Der Autor, Dr. phil., Jg. 1964, studierte Geschichte, Politik-, Literatur- und Archivwissenschaft. Tätig für die Ev.-Luth. Kirche in Norddeutschland als Historiker und Gedenkstättenbeauftragter. Er konzipierte die Wanderausstellung "Kirche, Christen, Juden in Nordelbien 1933-1945", die sechs Jahre lang in norddeutschen
Kirchen gezeigt wurde. Von ihm erschienen u.a. eine Studie zur Polizeientwicklung von Weimar bis zur Bundesrepublik unter dem Titel "Der Ordnung verpflichtet" und die Biografie "Wolfgang Grell. Ein Pastorenleben zwischen Rotariern und RAF".
Verbindung zur Ausstellung
Das Buch steht in thematischer Nähe zur Wanderausstellung „Kirche, Christen, Juden in Nordelbien 1933–1945“. Weitere Informationen und begleitende Materialien finden Sie hier: http://www.nordkirche-nach45.de/#1
Schlagworte
Evangelisch-lutherische Kirche im Nationalsozialismus; Aufarbeitung NS-Vergangenheit; Antisemitismus in der Kirche; Nordelbien; Schleswig-Holstein; Hamburg; Kirche nach 1945; Christlich-jüdische Beziehungen; Erinnerungskultur; Menschenwürde und Menschenrechte; Kirchengeschichte 20. Jahrhundert.
| Autoren: | Linck, Stephan |
|---|---|
| Erscheinungsjahr: | 2013 |
| Verlag: | Lutherische Verlagsgesellschaft |
| ISBN: | 978-3-87503-167-6 |
| Seiten: | 352 |
| Einband: | gebunden, fadengeheftet |
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